Ein Beispiel fehlerhafter Rechenstrategie

 

Anhand des nachfolgenden Beispiels wird deutlich, dass ein Kind trotz falscher Strategie zu richtigen Ergebnissen kommen kann. Mathematische Kompetenzen an der Häufigkeit richtiger Rechenergebnisse festzumachen, wäre dementsprechend fatal.

 

Ein Kind soll die Aufgabe     24 + 45 =       rechnen.

 

Das Kind rechnet wie folgt...

 

2 + 4 = 6

4 + 5 = 9

 

Ergebnis:  69

 

Das Ergebnis ist richtig, die Strategie jedoch falsch. Das Kind hat vermutlich nicht verinnerlicht, dass es Zehner (20 und 40) und Einer (4 und 5) miteinander verarbeitet. Dies wird deutlich, wenn wir uns anschauen, wie das Kind mit dem gleichen Denkmuster eine weitere Additionsaufgabe bewältigt, bei der der sogenannte Zehnerübergang erforderlich ist.

 

 

24 + 48 =

 

2 + 4 = 6

4 + 8 = 12

 

Daraus folgt: 24 + 48 = 612

 

 

Das gleiche Kind könnte eine Subtraktionsaufgabe mit Zehnerunterschreitung evtl. so rechnen: 

 

63 - 17 =

 

6 - 1 = 5

3 - 7 = ?   geht nicht, daher kommt das Kind entweder zum Schluss, dass man diese Aufgabe nicht lösen kann oder es stellt einfach die Ziffern um, da es irgendwann mal gelernt hat, dass bei Subtraktionen immer die kleinere von der größeren Zahl abgezogen wird (Vorsicht!)

--> 7 - 3 = 4

 

Das Kind kommt folglich zu dem Ergebnis:

63 - 17 = 54

 

 

Warum solche fehlerhaften Denkmuster erst spät oder gar nicht erkannt werden, hat vielfältige Ursachen.